Die Geburtshilfe gehört zu den haftungsträchtigsten Fächern der klinischen Medizin. Trotz geringer Schadenszahlen sind die Haftungssummen beträchtlich und der drohende Reputationsschaden ist meist unkalkulierbar.
In keinem anderen Fachgebiet werden derart zeitkritische Entscheidungen getroffen, die zudem das perfekte Zusammenspiel gleich mehrerer, speziell auf geburtshilfliche Notfälle ausgebildete Fachabteilungen erfordert. Die Entscheidungs-Entbindungszeit (EE-Zeit) ist im Notfall limitiert auf 20 Minuten. Von der Erkennung einer kritischen Geburtssituation, über die Entscheidung eine Notfallentbindung durchzuführen bis zur Abnabelung und Erstversorgung eines sauerstoffunterversorgten Neugeborenen sind definierte, aufeinander aufbauende Teilschritte abzuarbeiten.
Jeder einzelne Teilschritt ist im hohen Maße fehleranfällig, da dieser von Menschen ausgeführt wird, die zuverlässig und sicher miteinander kommunizieren und ihr Fach sicher beherrschen müssen. Aus jahrelanger eigener Erfahrung und meiner Gutachtenarbeit kenne ich vielfältige Situationen, in denen ein Versagen einfacher Regeln einen fatalen Geburtsschaden zur Folge hatten oder in letzter Minute verhindert werden konnte.
Die gesetzlichen Anforderung des Gemeinsamen Bundesausschusses definieren die Rahmenbedingungen für den Betrieb eines Kreißsaals. Darüber hinaus haben Versicherungsträger und Gesundheitsbehörden ein hohes Interesse, an einem sicheren Betrieb der Geburtshilfe. Im Schadensfall werden die qualitätssichernden Maßnahmen einer gründlichen Prüfung unterzogen und führen im Zweifelsfalle zu einer Ablehnung der einer Schadensregulierung. Vor Gericht kann die Summe einzelner, ehr kleinerer Mängel zu einer Beweislastumkehr führen.
Die Frage nach einem sicheren Betrieb des Kreißsaals und aller zuarbeitenden Fachgruppen lässt sich nach einer dezidierten Analyse vor Ort beantworten, indem systematisch die typischen Fehlerquellen betrachtet werden. Fragestellung und Umfang einer fachtechnischen Begehung sind dabei individuell festzulegen.
Gern unterbreite ich Ihnen mein Angebot nach einem Gespräch mit den leitenden Personen der entsprechenden Kliniken.